Motivationsschreiben zur Bewerbung

Beispiel und Aufbau der dritten Seite in der Bewerbung

Das Motivationsschreiben ist ein optionales Dokument in der Bewerbungsmappe und wird auch als „dritte Seite“ bezeichnet. Ein gutes Beispiel und den Aufbau erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

Das Motivationsschreiben ist ein optionales Dokument in der Bewerbungsmappe und wird auch als „dritte Seite“ bezeichnet. Das Motivationsschreiben kann als eine Art ausführliche Zusammenfassung aller Dokumente der Bewerbungsmappe betrachtet werden und gibt zusätzliche Informationen zur Person hinter der Bewerbung preis, für die es weder im Anschreiben noch im Lebenslauf Platz gab.

Motivation, Gedanken

Das Motivationsschreiben fokussiert sich anders als das Anschreiben auf die persönlichen Beweggründe, eben die persönliche Motivation, warum man sich bewirbt. Es sieht dem Anschreiben sehr ähnlich. Das Anschreiben und das Motivationsschreiben unterscheiden sich im Grunde nur durch unterschiedlich verlagerte Schwerpunkte.

Wann wird ein Motivationsschreiben benötigt?

In der Regel wird ein Motivationsschreiben nur auf Wunsch des Ansprechpartners erstellt und der Bewerbungsmappe beigelegt. Beispielsweise wird das Motivationsschreiben oft bei einer Bewerbung für Studienplätze, Forschungsprojekte und bei Stipendien verlangt.

Bei der Ausschreibung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man ein Motivationsschreiben der Bewerbung beilegen soll. Jedoch – und das ist kaum jemandem bekannt – kann man ein Motivationsschreiben im Grunde jeder Art von Bewerbung auch ohne Aufforderung beifügen.

Dies ist sinnvoll, weil man im Motivationsschreiben Informationen unterbringen kann, für die es im Anschreiben keinen Platz gab. Damit ergänzt das Motivationsschreiben das Anschreiben und kann die Bewerbung wirkungsvoller machen. Dieser Aufwand ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn man sich zutraut, ein gutes Motivationsschreiben abzuliefern.

Sollte jemand bereits größte Probleme beim Verfassen des Anschreibens haben und sollte kein Motivationsschreiben verlangt werden, ist in diesem Fall besser von der Idee, ein Motivationsschreiben zu verfassen, Abstand zu nehmen. Ein schlecht formuliertes Motivationsschreiben kann nämlich auch nach hinten losgehen.

Motivationsschreiben / Anschreiben

Zunächst gilt anzumerken, dass das Anschreiben bei der Bewerbung ein Pflichtdokument ist und in jedem Fall in der Bewerbungsmappe liegen sollte. Das Motivationsschreiben ist dagegen eine optionale Beigabe und befindet sich an der dritten Stelle – direkt nach dem Anschreiben und dem Lebenslauf.

Das Motivationsschreiben sieht dem Anschreiben zum Verwechseln ähnlich. Vielen Bewerbern ist oft nicht mal klar, worin der Unterschied zwischen einem Motivationsschreiben und dem Bewerbungsschreiben liegt.

Die Struktur und damit der Aufbau beider Dokumente sind sehr ähnlich. Dazu gehört die Kopfzeile mit der Empfängeradresse, dem aktuellen Datum und darunter befindet sich die Betreffzeile. Danach folgt der Text und zum Schluss eine Unterschrift.

Hier ist ein gutes Beispiel für ein Motivationsschreiben:

Motivationsschreiben Studium Beispiel © uni-24.de
Motivationsschreiben Studium Beispiel © uni-24.de

(hier können Sie die originale Word-Datei herunterladen)

Die Unterschiede zum Anschreiben werden erst bei der Betreffzeile und dem Schreiben selbst deutlich.

Was bezweckt man mit einem Motivationsschreiben?

Das Motivationsschreiben soll die Motivation hinter der Bewerbung darlegen. Was sind die Beweggründe, warum Sie sich bewerben? Diese Beweggründe sind bei jeder Bewerbung individuell und beziehen sich auf die Stärken, Qualifikationen und allgemein die Werte des Bewerbers.

Ebenso können im Motivationsschreiben ganz offen die Karriereziele deutlich genannt werden mit der Erklärung, welche Rolle der Arbeitgeber beim Erreichen dieser beruflichen Ziele spielt.

Folgende Fragen kann man gezielt im Motivationsschreiben beantworten:

Es gibt im Motivationsschreiben sehr viel Platz, um auch sehr persönliche Argumente ausführlich einzubringen. Trotzdem sollte man besonders den Fokus darauf legen, wie das Unternehmen von einer Zusammenarbeit profitiert.

Das Motivationsschreiben wird nicht funktionieren, wenn man eine volle Seite darüber schreibt, welche persönlichen Ziele man im Leben hat und wie man diese Ziele erreichen will. Besser ist es, wenn man das Unternehmen in die Planung miteinbezieht und gemeinsame Ziele entwickelt.

Außerdem solle das Motivationsschreiben auf das Anschreiben und den Lebenslauf abgestimmt sein. Es baut auf den wichtigsten Informationen aus dem Anschreiben und dem Lebenslauf auf und geht in bestimmten Bereichen etwas mehr in die Tiefe.

Der Aufbau des Motivationsschreibens

Das Motivationsschreiben kann so ähnlich wie das Anschreiben strukturiert werden. Folgende Bereiche sind in einem solchen Fall im Motivationsschreiben enthalten:

Schaut man sich die Bereiche an, wird nochmals deutlich, dass das Anschreiben dem Motivationsschreiben ziemlich ähnlich ist. Wie bereits mehrfach erwähnt, liegt der Unterschied im Schwerpunkt der „Message“, der Nachricht an den Empfänger.

Umfang

Das Motivationsschreiben sollte ca. eine DIN-A4-Seite umfassen. Zwar kann es auch eine Länge von 2 – 3 Seiten haben, jedoch sollte man nicht vergessen, dass der Leser nicht immer genügend Zeit hat, um mehrere Seiten Text zu lesen.

Aus diesem Grund sollte man sich auf das Wesentliche beziehen und versuchen, auf einer einzigen DIN-A4-Seite alle wichtigen Informationen in kompakter Form zu präsentieren. Es beseht immer die Gefahr, dass der Personaler mitten im Motivationsschreiben aufhört zu lesen, weil dieser einfach keine Zeit mehr hat.

Betreffzeile und Beispiele

Die Betreffzeile kommuniziert offen, was den Leser im Text erwartet, hier sind einige Beispiele:

Man kann im Betreff Spannung aufbauen und die Vorteile für den Leser offen kommunizieren, sodass dieser nicht anders kann, als das Motivationsschreiben komplett zu lesen.

Layout und Formatierung

Das Motivationsschreiben sollte die gleiche Schriftart- und Größe und auch das gleiche Layout haben, wie andere Dokumente in der Bewerbungsmappe. Alle Dokumente unterscheiden sich im Grunde nur durch den unterschiedlichen Inhalt.

Anrede

Die Anrede sollte persönlich sein, Sie müssen einen konkreten Ansprechpartner haben. Es ist schließlich ein persönliches Schreiben an eine bestimmte Person. Sie brachen ebenso wie bei dem Anschreiben den Namen des Ansprechpartners.

Einleitung

Mit der Einleitung sollten Sie bereits deutlich die Richtung des Motivationsschreibens vorgeben. Sie können nichts falsch machen, wenn Sie bereits hier mit der Begründung beginnen, warum Sie sich bewerben. Erwähnen Sie persönliche Beweggründe, um Emotionen aufzubauen.

Hauptteil

Im Hauptteil können Sie Ihre bisherige Laufbahn ausführlich schildern und sich am besten auf die wichtigsten Qualifikationen, Stärken und Erfahrungen beschränken. Alles, was Sie im Hauptteil schreiben, solle mehr oder weniger zum Hauptziel der Bewerbung passen und relevant sein.

In jedem Fall sollte im Hauptteil die Frage beantwortet werden, warum gerade Sie die richtige Person sind. Dies erreicht man nur durch überzeugende Argumente, die weder in das Anschreiben noch in den Lebenslauf aus Platzgründen gepasst haben. Wiederholen Sie jedoch nichts, was bereits im Anschreiben steht.

Schlusssatz

Der Schlusssatz ist dem im Anschreiben sehr ähnlich und bekundet Ihre Freude, sich persönlich vorstellen zu dürfen und alle Einzelheiten bei einem Vorstellungsgespräch zu besprechen.

Unterschrift

Die Unterschrift wird mit einem blauen oder schwarzen Kugelschreiber nach dem Ausdrucken gesetzt.

Fazit

Das Motivationsschreiben ist eine optionale Beigabe in der Bewerbungsmappe. Zwar sollte jede Bewerbung auch ohne dieses Dokument auskommen, jedoch kann es Situationen geben, bei denen man aufgefordert wird, ein Motivationsschreiben der Bewerbung beizufügen.

Gerade die persönliche Ansprache an eine einzelne Person macht das Motivationsschreiben so wirkungsvoll. Schafft man es, seine Beweggründe überzeugend rüber zu bringen und den Ansprechpartner davon zu überzeugen, dass man die richtige Person ist, hat das Motivationsschreiben ihren Zweck erfüllt.

Aufpassen sollte man, dass sich das Motivationsschreiben nicht mir dem Anschreiben überschneidet. Diese beiden Dokumente haben unterschiedliche Schwerpunkte. Das Anschreiben ist eher informativ und kompakt, das Motivationsschreiben ist dagegen etwas persönlicher und ausführlicher.

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Über Vitali Lutz

Vitali Lutz ist Gründer einiger Internet-Startups und beschäftigt sich regelmäßig mit Bewerbungen. Auf dieser Website geht er auf die häufigsten Fehler bei Bewerbungen ein und gibt Tipps, wie man eine rundum bessere Bewerbung schreiben kann.